Medienpädagogik
Das Fach MIA (Medien, Informatik, Anwendungskompetenzen) ist als Reaktion der bildungsverantwortlichen Personen und interessegruppen auf die gesellschaftlichen Veränderungen geschaffen worden. Mit der Kombination von medienpädagogischen (erzieherischen) An- und Absichten, Einführung in technische (informatorische) Problemlöseverfahren und Anwenderschulung Computer und Programme in der Volksschule, reagiert die Bildung auf die gesellschaftlichen Veränderungen, die durch die Digitalisierung entstehen. Durch diese Neuerschaffung existiert aber nicht eine einheitliche Fachdidaktik, die der Sachlogik eines Faches folgt.
Die Schwierigkeiten im Umgang mit der Medienpädagogik entstehen oft durch falsche Erwartungen an diese Wissenschaft und der Tatsache, dass die Inhalte der Medienpädagogik nicht die Inhalte des Unterrichtes auf der Zielstufe sind. Um diese Aussagen zu verstehen, muss man die Entstehung und Entwicklungen der Wissenschaft der Medienpädagogik betrachten, die in der Anfangsphase vor allem die Massenmedien und die politische Propaganda im ersten und zweiten Weltkrieg im Focus hatte. Die Medienpädagogik untersuchte den Einsatz und die Wirkung dieser Massenmedien aus unterschiedlichsten Perspektiven und versuchte deren Rolle bei der Nazi-Propaganda oder später der Propaganda der UdSSR im kalten Krieg zu klären.
In der Folge wurde diese Betrachtungsweise differenzierter, Perspektiven ergänzt und oder gewechselt und auf die neuen Medien ausgeweitet. Sie beschreibt Sachzusammenhänge und Veränderungen, die durch die Medien entstehen oder hervorgerufen werden.
Wie in allen psychologischen Fachbereichen ist auch rund um die Medienpädagogik eine grosse Anzahl Ratgeber Literatur entstanden, die Vorschläge zum Umgang mit den einzelnen Phänomenen machen. Diese Literatur hat mit der eigentlichen Wissenschaft nur insofern etwas zu tun, dass sie versucht die Erkenntnisse der Medienpädagogik für den Erziehungsalltag auszuwerten. Sie beinhaltet aber oft eine Vermischung von Erziehungsabsichten, Zielen und Fakten. Zudem sind Erziehungsziele oft Defizite, die die Autor*innen glauben zu erkennen und daraus einen Wunschzustand anstreben. Diese Defizitorientierung ist in der westlichen Pädagogik weit verbreitet.
Akteure Medienpädagogik, Didaktik CH
Behörden, Bildungsinstitutionen (Universitäten, PHs und Zielstufen), Berufsverbände, Interessengruppen, Lehrmittelhersteller
- Beat Doebeli; PH Schwyz;
- Heinz Moser: PHZH
- Aufwachsen im digitalen Zeitalter, 6. Auflage, 2019, Orell Füessli
- Einführung in die Medienpädagogik (2010)
- Prof. Dr. Thomas Merz; PH Thurgau; Aufwachsen im Medienzeitalter
- ZHAW; James Studie, Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen
- Prof. Dr. Alexander Repenning; Chair of Computer Science Education, Pädagogische Hochschule FHNW; Computional Thinking; Denken und Computernutzung beeinflussen sich gegenseitig.
Ratgeberliteratur zur Computernutzung von Kinder und Jugendlichen:
- Pro Juventute: https://www.projuventute.ch/de/eltern/medien-internet
- Fritz und Fränzi: https://www.fritzundfraenzi.ch/medien/100-fragen-100-antworten-zum-thema-medien/